Ubuntu Edgy Eft

3. November 2006 - gesus - Lesezeit: 3 - 4 min.

gesusblog nerds' stuff review

Pünktlich zum Semesterstart erschien das neue Release von Ubuntu - Edgy Eft. Wie zu den letzten Releases von Ubuntu konnte ich es wieder mal nicht erwarten und wollte schon vor dem Release sehen, was sich dahinter verbarg.

Als ich das dist-upgrade ausgeführt habe, war mir klar, dass ich mich auf eine heikle Sache eingelassen habe, denn es hieß ausdrücklich, dass diese Pre-Releases nichts für Produktivsysteme sind.

Deshalb fand ich es nicht wirklich enttäuschend, dass mein Upgrade mehrere Stunden Recherchieren und Rumbasteln benötigte. Jetzt ist das offizielle Release draußen, aber zufrieden bin ich nicht wirklich damit.

Schön finde ich das neue Gnome 2.16, Firefox 2.0 und Evolution.

Leider steht dem eine wirklich große Liste von Bugs gegenüber, die bei Dapper nicht da waren, und die mich jetzt ein wenig verzweifelt aus der Wäsche gucken lassen, denn ich komme aus dem Recherchieren und BugReporting gar nicht mehr raus.

Und hier aus lauter Frust die Liste der neuen Anti-Features von Edgy Eft:

  • Open Office: regelmäßige Abstürze beim Einfügen von Grafiken, beim Verschieben mehrerer Polygone
  • Netzwerk: bei “hoher Netzwerklast” (> 3MB/Sek.) gibt es jetzt in regelmäßigen Abständen völligen Stillstand. Der Bildschirm friert alle fünf bis fünfzehn Sekunden komplett ein. Tippt man gerade, so kann es mitunter vorkommen, dass das System sich noch nicht einmal gedrückte Tasten merkt. Manchmal wird der Tastendruck auch verdoppelt.
  • Kernel: Fast täglich gibt es bei mir ein absolutes Einfrieren des Systems, offensichtlich aber kein Kernel Panic. Da hilft dann nur noch der 4-sekündige Druck auf den Power-Knopf
  • XOrg: Nach so etwa vier Stunden Laufzeit hat alleine der Prozess Xorg über 380 MB zugeordneten virtuellen Speicher. Konsequenz ist, dass der Swapspace fast vollständig benötigt wird, permanenter Plattenzugriff herrscht und das Load Average steigt auf 0,95 beim Leerlauf.
  • Update-Manager: Bei jedem Update war es bislang so, dass die zu installierenden Pakete zwar heruntergeladen wurden, aber dann legte sich der Prozess schlafen und nichts passierte weiterhin

Ich habe damals von gentoo auf Ubuntu gewechselt, da ich keine Lust mehr hatte, stundenlang recherchieren zu müssen, um Hardware zum Laufen zu bekommen. Mit Ubuntu war ich - was das angeht - bislang immer sehr glücklich. Ich hoffe, dass sich das nicht noch weiter in diese [schlechte] Richtung bewegt.

Allen, die noch Dapper Drake auf dem Rechner installiert haben kann ich leider nur raten: Bleibt dabei! Vielleicht wird das nächste Release ja besser.

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