Mohsen Namjoo im Buchladen

2. Oktober 2007 - gesus - Lesezeit: 2 - 3 min.

gesusblog kultur musik

Ein Konzert der wirklich anderen Art fand letzten Samstag in Bochum statt. Im Hinterzimmer einer iranischen Buchhandlung war eine kleine Bühne aufgebaut mit zwei Teppichen, einer Gesangs- und einer kleinen Verstärkeranlage für eine elektrisch abgenommene Gitarre und für eine ebensolche Setar. Circa 60 Menschen saßen gespannt - gestärkt durch Suppe und Tee - und erwarteten Mohsen Namjoo, einen iranischen Singer and Songwriter, der den Weg in die schmuddelige Stadt im Ruhrpott gefunden hatte.

Der 31jährige sympathische Grauhaarige (ja, es gibt tatsächlich noch mehrere von diesen Exemplaren ;-) ) kam auf die Bühne und begeisterte sein Publikum schon nach wenigen Takten. Die Vielseitigkeit und Virtuosität seines Gesanges war echt ein Erlebnis. Von leisen, wehmütigen Tönen über impulsives Schreien bis zu einem Gesang, der das Bellen eines Hundes nachzuahmen versuchte schien bei ihm alles möglich zu sein, und das bisweilen auch schon einmal im steten Wechsel in ein und demselben Lied. Dieser Wechsel vollzog sich auch sprungartig jedoch harmonisch in der instrumentalen Untermalung des Setarspieles. Traditionell iranisch anmutende Töne konnten mitten im Lied umschlagen in bluesige Melodien. Es war nie berechenbar und die Musik hatte dadurch einen besonderen Witz.

Witz hatte wohl an mancher Stelle auch der Text; die Veranstaltung fand jedoch komplett in persischer Sprache statt und leider reichten meine mittlerweile doch immerhin schon fünf Worte Persisch nicht aus, um diesen auch nur ansatzweise zu verstehen. Aber zum Glück war ich ja mit sehr netten, geduldigen und auch sprachkompetenten Menschen dort, so dass sie mir meine Fragen zu Liedtexten und der späteren Diskussion nachträglich beantworten konnten :-)

  • Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag, der dereinst auf gesusblog veröffentlicht wurde. Diese Seite existiert nicht mehr und ihre Beiträge wurden behelfsmäßig hier integriert.

    Diese alten Beiträge haben gelegentlich Lücken (tote Links, etc) und werden auch nicht weiter gepflegt.